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H2Uppp

Kolumbien: ein strategischer Partner für die Versorgung mit emissionsarmem Wasserstoff

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Adobe Stock

Kolumbien: Ein strategischer Partner für grünen Wasserstoff und seine Derivate

 

Deutschlands ehrgeizige Ziele zur Dekarbonisierung haben zur Entwicklung einer nationalen Wasserstoffstrategie geführt. Aufgrund begrenzter Flächen und erneuerbarer Kapazitäten wird jedoch ein erheblicher Teil des zukünftigen Wasserstoffbedarfs durch Importe gedeckt werden müssen. Laut der im Jahr 2023 veröffentlichten Wasserstoffimportstrategie geht die Bundesregierung davon aus, dass bis 2030 zwischen 50 % und 70 % des benötigten Wasserstoffs importiert werden müssen. Das eröffnet konkrete Chancen für Länder mit hervorragenden Voraussetzungen im Bereich der erneuerbaren Energien – wie Kolumbien, das sich als verlässlicher Lieferant von klimafreundlichem Wasserstoff positionieren kann.

 

Kolumbien entwickelt sich zu einem wichtigen Akteur in Lateinamerika im Bereich emissionsarmer Wasserstoff. Das Land profitiert von einer sauberen Strommatrix, vielfältigen natürlichen Ressourcen und einer strategischen geografischen Lage mit Zugang zu zwei Ozeanen. Zusätzlich verfügt Kolumbien über eine gut ausgebaute Infrastruktur in der Erdöl- und Gaswirtschaft sowie über ein wachsendes rechtliches Rahmenwerk (u. a. Gesetz 2099/2021 und 2294/2023), das steuerliche Anreize und Umweltzertifizierung fördert. Mit einem CONPES-Politikpapier und einem geplanten Wasserstoffwirtschaftsgesetz setzt die Regierung klare strategische Leitplanken. Seit Veröffentlichung der nationalen Wasserstoff-Roadmap wurden bereits 36 Projekte identifiziert, einige – wie Protium oder Coral – sind in Betrieb. Die Produktionskapazität soll von 12 Tonnen jährlich im Jahr 2022 auf über 1.100 Tonnen bis 2026 steigen, langfristig ist ein Ausbau der Elektrolyseleistung auf bis zu 18 GW bis 2040 vorgesehen. Über 80 % der Produktion sind für den Export geplant – vor allem in anspruchsvolle Märkte wie Europa. Parallel arbeitet Kolumbien an internationalen Standards und einem nationalen Emissionsgrenzwert zur Stärkung eines verlässlichen Binnenmarkts.

H2Uppp in Kolumbien: Deutsch-kolumbianische Kooperation für grünen Wasserstoff

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) initiierten Programms H2Uppp – International Hydrogen Ramp-up Programme – und umgesetzt durch die GIZ, unterstützt die AHK Kolumbien aktiv den Aufbau eines wettbewerbsfähigen Marktes für grünen Wasserstoff im Land. Ziel ist es, konkrete Projekte zu initiieren und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren beider Länder zu fördern.

Marktstudie über grünen Wasserstoff und Derivate (PtX) in Kolumbien

Im Rahmen des H2Uppp-Programms hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) eine Marktstudie in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, die Chancen für die Entwicklung von Projekten im Bereich grüner Wasserstoff und dessen Derivate (wie Ammoniak, Methanol und synthetisches Kerosin) in Kolumbien besser zu verstehen und mögliche öffentlich-private Partnerschaften zu erkunden.

 

Einige zentrale Erkenntnisse heben Regionen wie Valle del Cauca, Bolívar und La Guajira aufgrund ihres Exportpotenzials hervor, sowie über 30 bereits identifizierte Initiativen im Bereich Wasserstoff und dessen Derivate in Kolumbien. Die Studie zeigt auch, dass Kolumbien zwar über wettbewerbsfähige Vorteile verfügt, es jedoch entscheidend ist, die Infrastruktur zu stärken und die inländische Nachfrage besser zu verstehen, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Veranstaltungen, Kongresse und Reisen

·       Kongress für Wasserstoff und Energieeffizienz

Am 19. und 20. Oktober 2023 fand in Cartagena der erste Kongress für Wasserstoff und Energieeffizienz statt, organisiert von ANDI und Naturgas. Die Veranstaltung brachte Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor, der Wissenschaft und der internationalen Zusammenarbeit zusammen, um über die Fortschritte und Chancen Kolumbiens in diesem für die Energiewende zentralen Bereich zu diskutieren.

Im Rahmen des Programms H2Uppp organisierte die AHK Kolumbien B2B-Treffen, die es ermöglichten, verschiedene Interessengruppen miteinander zu vernetzen, die an der Entwicklung von emissionsarmem Wasserstoff und an Energieeffizienz im Land interessiert sind. Zudem nahmen deutsche Expert:innen am Kongress teil.

 

 

·       Green Hydrogen Summit 2023 in Santiago

Der Green Hydrogen Summit – Chile LAC 2023 brachte über 1.400 Teilnehmende aus Lateinamerika und Europa in Santiago de Chile zusammen und festigte sich als eine der wichtigsten Veranstaltungen zur Entwicklung von grünem Wasserstoff in der Region. Mit einer Agenda, die sich auf öffentlich-private Partnerschaften konzentrierte, nahm eine Vielzahl hochrangiger Regierungsvertreter, europäischer Botschaften und führender Unternehmen teil. Im Rahmen des Programms H2Uppp unterstützten die GIZ und die AHK Kolumbien die Organisation des Events – unter anderem durch die inhaltliche Gestaltung der Panels, die Auswahl von Referent:innen aus Partnerländern wie Brasilien, Mexiko und Kolumbien sowie durch die Koordination von Matchmaking-Formaten, die über 200 B2B-Treffen zwischen Akteuren aus zehn Ländern ermöglichten.

 

 

·       LAC H2 Summit 2024 – Cartagena

Mit über 550 Teilnehmenden aus 14 Ländern etablierte sich der LAC H2 Summit 2024 als zentrale Plattform für den technischen und geschäftlichen Austausch rund um sauberen Wasserstoff in der Region. Die Veranstaltung wurde von LAC Clean Hydrogen Action und H2Uppp geleitet und von H2-diplo, dem kolumbianischen Energieministerium und weiteren Partnern unterstützt. Es fanden Podiumsdiskussionen, B2B-Treffen, Technologieausstellungen und Side-Events statt, bei denen deutsche Expert:innen eine wichtige Rolle spielten.

Während des Summits organisierte die AHK Kolumbien eine Geschäftsanbahnung, die über 160 Meetings zwischen Unternehmen und Investor:innen ermöglichte und strategische Partnerschaften zur Entwicklung des Wasserstoffmarktes in Lateinamerika förderte.

 

 

High-Level-Arbeitsgruppe für grünen Wasserstoff und Derivate

Ein zentrales Element ist die monatlich tagende High-Level-Arbeitsgruppe der AHK Kolumbien. Sie bringt kolumbianische Institutionen, Projektentwickler, Vertreter der deutschen Bundesregierung und Expert*innen aus dem deutschen Wasserstoffsektor zusammen. Jede Sitzung widmet sich einem Fokusthema – etwa Regulierung, Zertifizierung, Finanzierung oder Infrastruktur – und dient dem gezielten Know-how-Transfer. So werden regulatorische und technische Herausforderungen identifiziert, bilaterale Kooperationen gestärkt und lokale Kompetenzen im Einklang mit internationalen Standards weiterentwickelt.

Verfolgung nationaler Projekte zu grünem Wasserstoff und Derivaten

Im Rahmen des H2Uppp-Programms unterstützt die GIZ die Asociación Hidrógeno Colombia bei der Erhebung und Systematisierung von Daten über die Entwicklung von Wasserstoffprojekten im Land. Als Ergebnis dieser gemeinsamen Arbeit wurde ein interaktives Dashboard entwickelt, das aktuelle Informationen zum Stand der nationalen Wasserstoff- und Derivateprojekte zusammenfasst.

Bisher wurden 36 Initiativen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien identifiziert. Unter den sogenannten „verbindlichen Projekten“ – also solchen mit gesicherter Finanzierung oder sich bereits im Bau befindend – zeigt sich ein stetiges Wachstum der Produktionskapazität: von 12 Tonnen pro Jahr im Jahr 2022 auf über 400 Tonnen in den Jahren 2024 und 2025, mit einer Prognose von 1.120 Tonnen für das Jahr 2026.

Für Projekte, die sich noch in der Konzeptionsphase oder in laufenden Machbarkeitsstudien befinden, wird geschätzt, dass sie bis 2027 eine Produktion von 44,2 Kilotonnen Wasserstoff erreichen könnten – mit einem Anstieg auf 75,4 Kilotonnen im Jahr 2029 und einer installierten Leistung von über 500 MW.

Hier klicken, um das Dashboard aufzurufen:
https://app.powerbi.com/view?r=eyJrIjoiOWRiNmI5MmItZDk3MC00ZjIyLTg5ZTYtN2YxMmRmM2Y0NmM4IiwidCI6IjU0NDJkMDFkLTQ2YTItNDNmMi1iMDQ0LTJkMDhhZDNkOTllYyIsImMiOjR9

Über folgenden Link gelangen Sie zur Website der Asociación Hidrógeno Colombia, wo Sie die Projekt-Datenbank herunterladen können:
https://hidrogenocolombia.com/hidrogeno/

Deutsche Technologie trifft kolumbianisches Marktpotenzial

Für deutsche Unternehmen bietet sich in Kolumbien ein wachsender Markt mit hoher Nachfrage entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette: von der Produktion über Speicherung und Transport bis hin zu Zertifizierung und Logistik. Kolumbien braucht moderne Technologien, spezialisiertes Know-how und zuverlässige Partner. Die deutsche Expertise in nachhaltiger Energie und Regulierung kann entscheidend dazu beitragen, Projekte schneller zu realisieren und Standards frühzeitig zu setzen.

Erleichterung von Geschaeftbeziehungen mit internationalen Kaeufern

Neben dem technischen Dialog unterstützt die AHK Kolumbien gezielt die Vernetzung kolumbianischer Projekte mit internationalen Abnehmern – auch aus Deutschland. Dazu gehören Marktanalysen, B2B-Matchmaking, Messeauftritte und direkte Vermittlung potenzieller Geschäftspartner. Die Beteiligung an diesem aufstrebenden Ökosystem ermöglicht nicht nur neue Geschäftsmodelle, sondern auch eine frühe Positionierung in einem Markt mit Zukunftspotenzial.

Wie kann Ihr Unternehmen zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Kolumbien beitragen?

Die AHK Kolumbien versteht sich als Brücke zwischen deutschem Know-how und den Bedürfnissen des kolumbianischen Energiesektors. Wir bieten Ihnen:


• Aktuelle Informationen zu Regulierungen, Projekten und Investitionschancen
• Zugang zu B2B-Kontakten mit Projektentwicklern, Verbänden und Institutionen
• Unterstützung bei der Identifikation von Partnern sowie Teilnahme an Messen, Delegationen und Fachveranstaltungen

Kolumbien bietet ein attraktives Investitionsklima, gezielte Anreize und einen sich dynamisch entwickelnden Markt – beste Voraussetzungen für deutsch-kolumbianische Zusammenarbeit in der Energiewende!

Interesse am Wasserstoffmarkt in Kolumbien?

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